Erkennung von Überholern

Grundlagen

Die Reihenfolge von Transportaufträgen in einer Importqueue richtet sich in der Regel nach dem Zeitpunkt der Exportfreigabe der Transportaufträge. Bei der Exportfreigabe wird dabei abhängig vom Konsolidierungsweg der Transport ans Ende der Queue des Konsolidierungsziels - üblicherweise ein Qualitätssicherungssystem - gestellt. Somit stehen Transporte mit älteren Entwicklungen weiter oben in einer Queue und jüngere Entwicklungen weiter unten. 

Wird nun ein Auftrag Aan Position P(Am) in der Queue in ein System importiert, welcher Objekte enthält, die in einem noch nicht importiertem Auftrag An an Position P(An) der Queue komplett oder teilweise enthalten sind und gilt P(An) < P(Am), ist Auftrag Am ein Überholer von An und An ein fehlender Vorgänger für Am. Beispielsweise könnte An ein Auftrag sein, der im Rahmen eines Releases behandelt wird und Am enthält eine Korrektur, die im Rahmen von Wartungsarbeiten außerhalb eines Releases koordiniert wird. 

Wird nun der Auftrag Azeitlich nach dem Auftrag Am importiert, überschreibt dieser die neueren Objektversionen aus Auftrag Am. Dieses Verhalten ist jedoch normalerweise nicht gewünscht oder beabsichtigt und kann zu Inkonsistenzen führen. 

Identifizierung von Überholer-Aufträgen

Wenn über Conigma Transportaufträge mittels eines Importcontainers in ein Zielsystem importiert werden, werden Überholer per Default automatisch identifiziert und dem Transportumfang selbständig hinzugefügt. Für die Identifizierung muss ein potenzieller Überholer-Kandidat Au folgende Kriterien erfüllen, wobei die Menge aller Transporte ist, die im Importumfang des Importcontainers enthalten sind:

  • Au ist nicht in enthalten

  • Au ist bereits im Zielsystem als Vorabimport importiert (gesetztes I-Flag bzw. Gelbes Dreieck in der Importqueue)

  • Au überschneidet sich mit einem Auftrag Ak aus und für die Queue-Positionen gilt P(Ak) < P(Au)

  • Au überschneidet sich mit einem bereits identifizierten Überholer Aiu und für die Queue-Positionen gilt P(Aui) < P(Au)

  • Die überschneidenden Objekte von Au sind nicht vollständig in einem Auftrag Ar aus enthalten, wobei gilt P(Au) < P(Ar)

Um zu gewährleisten, dass ein Überholer-Auftrag bei Bedarf noch einmal re-importiert werden kann, werden Transportaufträge über Conigma normalerweise immer als Vorabimporte importiert. 

I- und F-Flags

Wie bereits oben ausgeführt werden Transportaufträge immer als Vorabimporte importiert. Das geschieht durch die Option "Transportauftrag für weiteren Import in Queue stehen lassen" bzw. durch das Setzen des unconditional modes "I" bzw. I-Flag. Wenn ein Transportauftrag noch einmal re-importiert werden kann, also das I-Flag gesetzt wird, wird in den Folge-Queues ein sogenanntes F-Flag auf dem Transportauftrag gesetzt. Das Setzen des F-Flags erfolgt hier durch den SAP Standard und nicht durch Conigma. Das F-Flag gibt an, dass der Auftrag möglicherweise nicht an seiner finalen Position in der Queue steht, sondern durch ein re-import in der Vorgänger-Queue noch einmal ans Ende der Queue fallen kann. 

Beispiel:

Ein Objekt O wird im Entwicklungssystem mehrfach bearbeitet und befindet sich in zwei nicht importierten Transportaufträgen An und Am in der Queue des Qualitätssicherungs-Systems. Auftrag An steht an Position P(An) und Auftrag Am steht an der Position P(Am), wobei P(An) < P(Am). Wird nun Auftrag Am in das Qualitätssicherungs-System als Vorabimport importiert, erfolgt eine Weiterleitung an die Queue des Folgesystems und er wird am Ende der Queue an Position Fi platziert. Nun wird Auftrag An über Conigma importiert und Am automatisch als Überholer erkannt und noch einmal re-importiert. Ohne das F-Flag in der Queue des Folgesystems würde folgendes passieren: Auftrag An wird an die Queue des Folgesystems weitergeleitet und am Ende angehängt, wobei ihm die Position Fj > Fi zugewiesen wird. Das bedeutet, dass nun Auftrag Am vor dem Auftrag An in der Queue des Folgesystems steht. Wird nun Auftrag Am zuerst importiert und danach An, wird Am nicht mehr als Überholer von An erkannt => Downgrade. Wird Auftrag An zuerst importiert und danach Am, würde An fälschlicherweise als Überholer identifiziert => Downgrade.

Durch das F-Flag passiert folgendes: Auftrag An wird in die Queue des Folgesystems weitergeleitet und am Ende angehängt, wobei ihm die Position Fj > Fi zugewiesen wird. Da Am als Überholer im Importumfang enthalten ist und re-importiert wird, fällt Am in der Folgequeue ans Ende an Position Fk > Fj > Fi und eine korrekte Reihenfolge ist gewährleistet.